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Faszien-Meditation

Faszien-Meditation

Ein Artikel von Ralf Welti

Erscheinungsdatum: 25. Februar 2025
Schlagwörter: Fachartikel, Körper, Selbsterfahrung, Selbsthilfe

Ein Leitfaden für Anfänger und Anregungen für Fortgeschrittene in der Meditation

Mit Meditation verbinden wir heute eine ganze Reihe von Übungen für den Geist. Ganz allgemein kann Meditation den Körper entspannen, den Geist beruhigen und sammeln und schließlich das Bewusstsein erweitern. Bei der Faszien-Meditation führt der Weg dorthin sowohl über den Geist als auch über den Körper, Spannungen im Fasziensystem sollen sich während der Meditation von selbst ausgleichen können. Diese körperliche Ebene erleichtert die Meditation.


I. Die Besonderheit der Faszien-Meditation

Wenn sich ein Körperbereich lokal entspannt und sich dort muskuläre und fasziale Spannungen lösen, kommt es zu feinen unwillkürlichen Bewegungen im Körpergewebe, dem sogenannten Unwinding. Unwinding ist ein Begriff aus der Osteopathie und kann mit Freiwinden übersetzt werden. Die Faszien-Meditation nutzt diese Unwinding-Prozesse.

Finden diese Unwinding-Prozesse global statt, lockern sich Einschnürungen im Rumpfbereich, der sogenannte Charakterpanzer auf der körperlichen Ebene. Die Atmung wird freier. Der Körper richtet sich von innen heraus mehr auf. Die Körpersäfte und Energien fließen freier. Ein Gefühl von Weite und Leichtigkeit stellt sich ein. Und je mehr globale Spannungen in den Faszien gelöst werden, desto leichter fällt die Meditation.

Der Schlüssel zu Unwinding-Prozessen in der Meditation ist eine spezielle Handhaltung, bei der sich die Fingerspitzen beider Hände berühren.


II. Meditationshaltung

1. Aufrechte Sitzhaltung

Diese Meditation wird im Sitzen ausgeführt. Am besten eignet sich ein höhenverstellbarer Hocker mit einer relativ festen, waagerechten Sitzfläche. Es kann auch ein zusätzliches Keilkissen verwendet werden, bei dem die Sitzfläche nach vorne geneigt ist, um die Aufrichtung der Wirbelsäule zu unterstützen. Sie sollten so weit wie möglich vorne sitzen, an der Kante der Sitzfläche, mit freiem Rücken und nicht zurückgelehnt. Der Hocker sollte so hoch eingestellt sein, dass Ihr Gesäß höher als Ihre beiden Knie sind. Die Oberschenkel sind leicht gespreizt, die Unterschenkel stehen senkrecht nach unten, die Füße sind flach auf dem Boden. Ihre Wirbelsäule ist gerade und aufrecht. Dazu können Sie die Lendenwirbelsäule vom Becken aus in Richtung Hohlkreuz bewegen und dann wieder etwas zurück, die beiden knöchernen Sitzbeinhöcker an den Beckenknochen zeigen dann leicht nach hinten. Während der Meditation kann sich Ihre Haltung von innen heraus verändern, diese aufrechte Sitzhaltung ist nur die Ausgangsposition. Lassen Sie die Veränderungen zunächst zu. Wenn sich Ihre Sitzhaltung dann irgendwann nicht mehr stimmig anfühlt, kehren Sie jedoch zu dieser Grundhaltung zurück.

2. Handhaltung

Ihre beiden Hände liegen locker im Schoß. Die Fingerspitzen beider Hände berühren sich, die beiden Spitzen der kleinen Finger, die beiden Spitzen der Ringfinger usw. bis zu den beiden Spitzen der Daumen.

3. Augen, Zunge und Mund

Ihre Augen sind überwiegend geschlossen. Die Zungenspitze liegt locker am Gaumen, direkt hinter der oberen Zahnreihe. Der Mund ist locker geschlossen, der Kiefer entspannt.

4. Umgebung, Musik

Dort, wo Sie sich wohlfühlen. Idealerweise ohne Musik in einem ruhigen Raum oder in der Natur. Bei störenden Alltagsgeräuschen benutze ich aber auch leise Musik als Hintergrund, beispielsweise Klangschalen.

5. Kleidung

Lockere Kleidung. Gegebenenfalls Hosenknopf und Gürtel öffnen.

6. Zeitpunkt

Jederzeit. So, wie sich die Meditation in Ihren Alltag integrieren lässt.


III. Ablauf der Meditation

1. Konzentrationspunkt

Bei dieser Meditation liegt die Aufmerksamkeit auf den Berührungspunkten der Fingerspitzen. Konzentrieren Sie sich auf die Berührungspunkte Ihrer Fingerspitzen. Wenn die Aufmerksamkeit nachlässt, können Sie den Druck auf die Fingerspitzen verstärken und dann wieder etwas nachlassen. Grundsätzlich sollte der Druck aber so gering wie möglich sein. Zu diesem Konzentrationspunkt können Sie dann während der Meditation immer wieder zurückkehren.

Die meisten Meditationsformen verwenden Konzentrationshilfen, wie z. B. die Atmung oder ein Mantra. Ein Konzentrationspunkt ist wie ein Vehikel, das uns irgendwohin bringt. Die Konzentration auf diesen Punkt oder Prozess kann uns zum Beispiel zu inneren Bildern oder Einsichten führen, wobei wir den Konzentrationspunkt dabei aus unserem Bewusstsein verlieren, für Sekunden, bevor wir wieder ins normale Bewusstsein zurückkehren.

Die Berührungspunkte der Fingerspitzen eignen sich besonders gut als Konzentrationspunkt, da der Druck auf die Fingerspitzen leicht erhöht werden kann, wenn die Konzentration nachlässt. Die Konzentration bei einen Punkt oder einen Prozess zu halten ist die Herausforderung bei Meditationen. Der sanfte Druck auf die Fingerspitzen initiiert auch die Unwinding-Prozesse.

2. Unwinding, Aktivitäten an bestimmten Körperstellen

Ihr Körper führt während der Meditation feine unwillkürliche Bewegungen aus, wenn sich muskuläre und fasziale Spannungen lösen. Lassen Sie diese Unwinding-Prozesse einfach zu, ohne sie zu beeinflussen. Ihr Körper zeigt Ihnen den Weg, er weiß, wie Sie sich öffnen können. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nur auf die Berührungspunkte Ihrer Fingerspitzen. Alternativ können Sie auch diese Unwinding-Prozesse beobachten, was einfacher ist.

Manchmal drängen sich auch bestimmte Körperstellen in Ihre Aufmerksamkeit, weil Sie dort zum Beispiel einen leichten Druck oder Wärme spüren. Ihr Körper versucht dann, an diesen Stellen verstärkt zu arbeiten. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nur auf die Berührungspunkte Ihrer Fingerspitzen. Alternativ können Sie auch diese Empfindungen beobachten, was einfacher ist.

3. Gedanken, Gefühle

Lassen Sie Gedanken und Gefühle einfach kommen und gehen, ohne sich mit ihnen zu beschäftigen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Fingerspitzen. Erhöhen Sie eventuell den Druck vorübergehend etwas.

4. Atmung

Bei dieser Meditation wird die Atmung nicht als Konzentrationshilfe eingesetzt. Die Atmung sollte so frei wie möglich sein. Während der Meditation kann es zu einer unregelmäßigen Atmung kommen. Lassen Sie solche Atemmuster einfach passieren, bis sie sich auflösen und die Atmung wieder gleichmäßig wird. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Berührungspunkte Ihrer Fingerspitzen. Alternativ können Sie auch Ihre Atmung beobachten, was einfacher ist.

5. Dauer, Häufigkeit

Von einigen Minuten bis zu einer Stunde, so lange, wie Sie Zeit haben oder sich auf die Meditation einlassen können. Die Unwinding-Prozesse sind in den ersten 30 Minuten meist sehr intensiv und beruhigt sich dann.

Diese Meditation kann regelmäßig täglich durchgeführt werden oder auch nur dann, wenn Sie Zeit dafür finden. Längere Pausen sind meiner Erfahrung nach nicht nachteilig, da die körperlichen Prozesse bei der nächsten Meditation dann umso stärker sein können. Manchmal ist das Unwinding auch kaum spürbar und es finden mehr feinere, kaum wahrnehmbare Bewegungen statt. Möglicherweise müssen Sie auch erst ein Gefühl für diese feinen Bewegungen entwickeln.

6. Fehler

Sie können nichts falsch machen. Machen Sie sich keine Gedanken, wenn Sie kein Unwinding wahrnehmen. Sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen.

7. Varianten

Diese Meditation kann mit anderen Meditationsformen kombiniert werden. Sie kann auch gezielt eingesetzt werden, um bestimmte körperliche Blockaden zu lösen.


IV. Ergänzungen für fachlich Interessierte

1. Vorteil des körperlichen Zugangs

Bei ganzheitlichen Ansätzen bilden Körper, Geist und Seele eine Einheit und stehen in Wechselwirkung zueinander. Unabhängig davon, auf welcher Ebene gearbeitet wird, werden die anderen Ebenen irgendwann den Veränderungen folgen. Die Frage ist vielmehr, auf welcher Ebene ein Zugang gefunden werden kann, um mit Veränderungen zu beginnen.

Im geistigen Bereich herrscht gelegentlich ein Zustand der Verwirrung. Wie in einem Labyrinth ist der Weg nicht erkennbar. Der Vorteil meines körperlichen Zugangs ist, dass der Körper den Weg kennt, wir lassen uns vom Körper führen. So findet dann auch der Geist den richtigen Weg.

2. Grundlage für Unwinding-Prozesse

Entscheidend für das Auftreten von Unwinding-Prozessen während einer Meditation ist, dass sich die Wirbelsäule bzw. der gesamte Oberkörper von alleine an seiner Schwerkraftlinie ausrichten kann. Die Schwerkraftlinie ist die Linie, die senkrecht durch den Schwerpunkt des Oberkörpers verläuft. Dazu müssen die Gewichte des Oberkörpers vorne, hinten und auch seitlich im Gleichgewicht sein und die Wirbelsäule muss frei nach allen Seiten ausbalancieren können.
Die Sitzhaltung, die sich so während der Meditation einstellt, entsteht von innen heraus und entspricht wahrscheinlich nicht ganz der oben beschriebenen aufrechten Sitzhaltung. Das ist normal.

Bei vielen Menschen ist die hintere Beinmuskulatur und/oder die innere Oberschenkelmuskulatur verkürzt. Dann ist als Grundhaltung für Meditationen nur der Sitz auf einem Hocker oder auch der Fersensitz zu empfehlen. Nur so kann sich die Wirbelsäule wie beschrieben locker aufrichten. Wenn die Füße auf dem Boden stehen, ist zudem eine gute Erdung gegeben.

Während der Meditation lösen sich einzelne Muskelspannungen und Spannungen im Fasziensystem gleichen sich aus, der Schwerpunkt verlagert sich dadurch ständig. Und der Oberkörper muss sich immer wieder neu an der veränderten Schwerkraftlinie ausrichten. Dies macht sich für Sie dadurch bemerkbar, dass Sie in Ihrem Körper feine Bewegungen wahrnehmen können, das Unwinding. Die Wirbelsäule kann nun lockerer, ökonomischer ausbalancieren und mit der geringsten dafür nötigen Muskelspannung gehalten werden.

3. Wie die Faszien-Meditation entstand

Die Faszien-Meditation basiert auf Erkenntnissen und Erfahrungen aus über 30 Jahren Körperarbeit und Meditation. Zu der speziellen Handhaltung wurde ich durch eine innere Stimme während einer Meditation geführt. Diese Art der Meditation hat wesentlich zu meiner eigenen Entwicklung beigetragen. Sowohl bei Meditationen als auch bei Faszienbehandlungen habe ich einen besonderen Zugang zu Unwinding-Prozessen. Kontaktieren Sie mich bei Unklarheiten, Schwierigkeiten oder für eine unterstützende manuelle/energetische Faszienbehandlung.

V. Infoabend: Faszien, ein Schlüssel zur Gesundheit?

Unklare, wechselnde oder komplexe Beschwerden am Bewegungsapparat? Dann kommen Sie zu meinem Info-Abend manuelle Faszientherapie mit der PostFascialTechnik (PFT)® mit kurzem Vortrag, Antworten und zahlreichen Demonstrationen.

Termin: Montag, 10. März 2025, ab 19:15 Uhr im Aquariana. Bitte anmelden!
Heilpraktiker Ralf Welti – Gesundheit, Achtsamkeit, inneres Wachstum
Tel. 0176 - 38 85 66 48 | mail@RalfWelti.de

Ralf Welti im Aquariana

Ralf Welti

Faszientherapie, PostFascialTechnik (PFT)®,
Osteopathie, Shiatsu/Shin Tai
Heilpraktiker und Physiotherapeut

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