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Weit wie der Himmel

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Ein Plädoyer für die Beachtung der Träume

Ein Artikel von Cornelia Bethke

Erscheinungsdatum: 22. Juni 2023
Schlagwörter: Selbsterfahrung, Spiritualität, Therapie

Seltsam sind sie, unsere Träume. Schillernd, bizarr, surreal. Wir sind vielleicht plötzlich in der Lage, zu fliegen oder im Wasser zu atmen. Dann wieder träumen wir ganz nüchtern und die Bilder sind aus dem Alltag gegriffen. Wie seltsam das nächtliche Kino auch sein mag – eines ist es nicht: bedeutungslos. Wer sich einmal ans Entschlüsseln herangewagt hat, wird bald merken, dass die Träume unablässig wichtige Informationen ans Tagesbewusstsein liefern. Es gibt beinahe nichts Ehrlicheres als die eigenen Träume. Wir haben unseren Therapeuten immer bei uns. Allerdings ist dieser Therapeut einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, manchmal eine unflätige Sprache spricht und sich sehr naturalistisch ausdrückt. Dann wieder nutzt er (oder sie) archetypische Bilder von großer Wucht, um uns die Möglichkeiten des menschlichen Geistes zu veranschaulichen. Im nächsten Moment brilliert unsere innere Traum-Therapeutin mit Wortwitz oder liefert uns die Antwort auf eine Frage.

Als Gestalttherapeutin arbeite ich seit mehreren Jahren mit Träumen, sowohl in der Einzelarbeit als auch in Traumgruppen. Was mir besonders am Herzen liegt, ist, zu vermitteln, wie grundlegend wohlwollend die Träume sind. Etwas in uns schiebt und zieht uns unentwegt vorwärts, hin zu Weiterentwicklung, Heilung und Ganzheit. Carl Gustav Jung nannte dieses Etwas das Selbst. Den Prozess des Entfaltens nannte er „Entelechie im Individuationsprozess“ (GW Band 9/1). Wenn die wichtigsten psychologischen Entwicklungsprozesse abgeschlossen sind und die Persönlichkeit in Harmonie lebt, tauchen in den Träumen neue Themen auf: Aufgaben, für die man nun reif ist, Verantwortung für kollektive Themen, kreative Ideen, spirituelles Potenzial. Neben vielen anderen Methoden, die mit dem Unbewussten arbeiten, hilft Traumarbeit, das eigene Wachstum zu fördern und zu beschleunigen.

 
Traumebenen
Es gibt verschiedene Traumebenen und es gilt, diese zu unterscheiden.

Zunächst haben wir das weite und spannende Feld der psychologischen Träume. Sie zeigen fast ausnahmslos Verhaltensweisen und Einstellungen, die dem Wachbewusstsein verborgen sind: Begabungen, Ängste, Fixierungen, Beziehungsverhalten, aber auch unbemerkte Schusseligkeiten oder Gesundheitsthemen. Psychologische Träume können weit in die Vergangenheit reichen und Komplexe beleuchten, die schon unsere Vorfahren hatten und die wir übernommen haben. Sie können lebensumspannend sein und unsere Entwicklungsmöglichkeiten zeigen. Tatsächlich erlebe ich es immer wieder, dass bestimmte Lebensereignisse weit vor deren Eintreten geträumt werden. Psychologische Träume, auch die Alpträume, sind symbolisch gesprochen der Stoff, aus dem das alchemistische Gold erzeugt wird. Natürlich nur, wenn sie verstanden und integriert werden.

Weiter gibt es einen Bereich von Träumen, die keinen oder nur einen indirekten persönlichen Bezug haben.
Präkognitive Träume zeigen an, was am nächsten Tag oder in der nächsten Zeit passieren wird.
Telepathische Träume geben Auskunft über andere Menschen. Eine Sonderform telepathischer Träume sind Handlungen, die direkt für andere Menschen geträumt werden, um diesen zu helfen. Tatsächlich ist dies auf feinstofflicher Ebene möglich und es ist von unschätzbarem Wert.
Kollektive Träume werden für die Menschheit geträumt. Oft geht es dabei um Umweltthemen, Tierschutz, humanitäre Themen. Der Träumer oder die Träumerin kann dies als Ruf verstehen, den eigenen Blick zu weiten oder sich zu engagieren.

Bestimmte Träume kommen aus anderen Dimensionen.
Astrale Träume zeichnen sich durch intensive Farben und auch durch die Intensität des Erlebens aus. Wir sprechen eher von Erfahrungen als von Träumen. Traumerlebnisse kann man nicht immer deuten. Nachts ist die Seele frei und sie betritt mitunter Räume, für die es keine Worte gibt, geschweige denn, dass das Erlebte mit dem rationalen Verstand erklärbar wäre.

Spirituelle Träume im eigentlichen Sinne sind für mich vor allem Schulungsträume. Spirituelles Traumwissen ist aus den Traditionen überliefert. Und so, wie der spirituelle Entwicklungsweg archetypische Stationen aufweist, gibt es auch archetypische Traumbilder, die den Wanderer, die Wandererin auf seinem/ihrem Weg führen und begleiten. Der innere Ruf ertönt nicht selten im Traum, und das oft Jahre, bevor jemand ihn wirklich beginnt zu hören und die Entschlossenheit hat, ihm zu folgen.  

Träume offenbaren die Weite und die Möglichkeiten des menschlichen Geistes. Wir sind mit der gesamten Menschheit verbunden, das zeigen die „Orte“, an die wir nachts reisen können. Aber auch im Traumtext tauchen oft Symbole oder Themen auf, die über die persönlichen Kenntnisse weit hinausreichen. Das alles ist völlig natürlich.

Traumarbeit
Es gibt zwei grundlegende Zugangsweisen zum Verständnis der Träume.
Zum einen gibt es Methoden, mit denen bestimmte Traumbilder oder Symbole erfahren bzw. erlebt werden können. Dies kann durch Imagination, Malen, Schreiben, durch Inszenieren bestimmter Szenen, durch Identifizieren mit bestimmten Personen, Tieren oder Gegenständen geschehen.

Zum anderen kann der Traum interpretiert, also analytisch und intuitiv verstanden werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Träumer/ der Träumerin. Der Traum kann nicht unabhängig von der Lebenssituation und den Gefühlen und Vorstellungen der Träumerin interpretiert werden.

In meiner Arbeit mit Traumgruppen nutze ich beide Zugangsweisen. Die Gruppe ist immer mitbeteiligt. In einer Traumgruppe erkennt man schnell, wie universell die Traumsprache ist und wie häufig sich die Themen ähneln. Das führt zu einer tiefen Verbundenheit.


Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte: 

Am Dienstag, 1. August 2023 lade ich zu einem Vortrag über spirituelle Traumarbeit ein.
Ab Dienstag,  5. September 2023 beginnt eine 8-wöchige Seminarreihe.


Zu guter Letzt noch eine Bitte: Ich sammle kollektive Träume, also Träume, die wichtige Menschheitsthemen (und keine persönlichen Themen) beschreiben. Und unter diesen Träumen sind mir jene besonders wichtig, die neue, gute Formen des kollektiven Zusammenlebens thematisieren. Bei ausreichend vielen Zusendungen werde ich eine Form finden, diese Träume einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Adresse für kollektive Träume ist: office@gestalttherapie-und-traumarbeit.com.
Nachfragen gerne unter 0179 2438124.

 

Cornelia Bethke im Aquariana

Cornelia Bethke

Gestalttherapie, Traumarbeit, Voice Dialogue
Gruppen (Traumarbeit, Angstgruppe)
Traumseminare

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