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Hier finden sich die Fachartikel aus unseren Praxen und Seminaren und, als kleines Schmankerl, die besonderen Intros von Evelyn Rodtmann.


16. Mai 2017

Liebe Aquariana-FreundInnen,

im Aquariana geschieht viel Gutes: Wissen – und manchmal sogar Weisheit – wird vermittelt, Linderung oder Heilung werden möglich, Verständnis über vergangene Zusammenhänge stellt sich ein, neue Möglichkeiten für die Zukunft werden entdeckt. Ich möchte heute jedoch den Teppich ein bisschen anheben und einen Blick darunter werfen, wo sich zumindest im übertragenen Sinne auch Krümel, Dreck und Staubflocken ansammeln (tatsächlich wird natürlich dreimal wöchentlich gründlich geputzt :)

Wie viel Schamgefühl ist auch an diesem Ort zu finden, wo doch eher das Gute gesucht wird? Wie viel Schamgefühl kommt oft mit durch die Tür, wenn jemand zum Yogakurs, zur Psychotherapie, zur Behandlung oder auch zum Achtsamkeitskurs kommt? Mit Schamgefühl meine ich hier vor allen Dingen das Gefühl, das wohl alle kennen, nicht zu genügen, sich unzulänglich zu fühlen – oft im Vergleich mit den anderen, mit der scheinbaren „Norm“. Wie schnell fokussieren wir uns in unseren Gedanken auf das, was wir meinen, nicht zu können, nicht zu sein, nicht zu haben: Fühlen wir uns zu schwerfällig beim Yoga? Gibt es eine Stimme in uns, die sich unzulänglich fühlt, weil wir Therapie brauchen? Fühlen wir uns schlecht, weil wir glauben, dass wir die Meditation besser hinkriegen sollten, unsere Gedanken in den Griff kriegen müssten?
Diese kritischen inneren Stimmen sind oft mit einem Schamgefühl verbunden, einem Gefühl der Unzulänglichkeit. Und diese Stimmen sind oft schon so selbstverständlich, dass wir uns dessen kaum noch bewusst sind. Das gilt auch für die KursleiterInnen, TherapeutInnen und DozentInnen, die im Aquariana arbeiten. Vielleicht gibt es Schamgefühl, weil die eigene Praxis oder Angebote nicht so gut laufen, ich vielleicht in der Selbstständigkeit aufstockende Unterstützung vom Jobcenter brauche, vielleicht komme ich manchmal in letzter Sekunde an oder bin zu wenig vorbereitet oder chaotisch in meiner Terminplanung, vielleicht habe ich private, persönliche Probleme und denke, dass ich das als Therapeutin oder Kursleiter eigentlich besser hinbekommen müsste …

Wir brauchen unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten nicht wegzumachen – und ich ertappe mich gerade dabei, dass ich „vermeintliche“ Schwächen schreiben wollte. Doch sie sind nicht „vermeintlich“, es gibt sie, wir alle haben Unzulänglichkeiten. Statt sich an das „vermeintlich“ zu klammern, könnten wir bewusster wahrnehmen, wenn uns unsere Unzulänglichkeit schmerzt, dass sie ein unangenehmes Schamgefühl auslöst. Und uns immer wieder verdeutlichen, dass dies menschlich ist und uns mit all den anderen (im Aquariana) verbindet – auch ohne darüber zu sprechen! Und wir können uns selbst mit Freundlichkeit begegnen, wenn der Schmerz da ist, weil der Schmerz da ist. So mit sich umzugehen ist grundlegend anders – probieren Sie es aus! Vielleicht …  und auch das können Sie probieren …  zieht sich dann auch die innere kritische Stimme ein wenig zurück. Wenn es Sie interessiert, mehr dazu zu lesen, dann empfehle ich Ihnen meinen Artikel "Scham braucht Selbstmitgefühl", (und ja, es ist mir ein bisschen peinlich, mich selbst anzupreisen ;)
Möge die Frühlingssonne Ihr Herz erwärmen!
Ihre Evelyn Rodtmann

 
 

Scham braucht Selbstmitgefühl

Evelyn Rodtmann

Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in.        (Leonard Cohen)


Wann schämen wir uns? Meist, wenn wir etwas gesagt oder getan haben, was unangemessen scheint  oder wir uns unzulänglich fühlen: Wir erröten, uns wird heiß, wir verstummen und senken den Blick. Das Schamgefühl überflutet uns regelrecht. Am liebsten wären wir gar nicht mehr da und ziehen uns innerlich und/oder äußerlich zurück. Oft wird dieses Gefühl begleitet von selbst verurteilenden Gedanken wie z.B.: „Wie konntest du nur? Du bist einfach … zu blöd, dumm, zu wenig liebenswert, ein Versager ...“ Oder: „Typisch! Du bist einfach nicht gut genug, mit dir stimmt etwas nicht!“ Jede und jeder hat da so typische negative Grundüberzeugungen, die immer wieder hoch kommen, wenn etwas schief geht und von denen wir in diesem Moment ganz überzeugt sind, dass sie stimmen. Das „Rezept“ für Scham ist also Selbstverurteilung, Selbstisolierung und Überidentifikation.
Schauen wir uns diese drei Aspekte etwas genauer an: Die Selbstverurteilung bezieht sich auf das gesamte Selbst, nicht nur auf mein Verhalten in einer bestimmten Situation. Ich bin nicht in Ordnung, so wie ich bin und werde nun bestimmt von den anderen abgelehnt. Gleichzeitig, so als würde ich es gegenüber den anderen vorweg nehmen wollen, lehne ich mich selbst innerlich ab. Wenn ich mich selbst verurteile, brauchen es vielleicht die anderen nicht mehr tun und ich muss mich nicht mit dem Schmerz einer möglichen realen Ablehnung durch andere auseinandersetzen. Wie viele harte Worte sagen wir uns dann? In was für einem Tonfall wiederholen wir dann diese negativen Grundüberzeugungen innerlich? Wir glauben, als Mensch nicht in Ordnung zu sein und fühlen uns ausgeschlossen.
Zu der inneren Verurteilung kommt also noch die Tendenz zur Selbstisolierung dazu. Der innere Rückzug, weil ich nicht liebenswert bin, geht dem äußeren Rückzug zuvor. Ich versuche mich – oder diesen Teil von mir – nicht zu zeigen, weil ich befürchte, dass die anderen mich ablehnen werden, wenn sie das über mich wissen.

Die Funktion von Schamgefühl
Das ist ein ganz natürliches Empfinden in so einer Situation, das heißt, diese Angst vor Ablehnung gehört zum Schamgefühl. Unsere Gefühle haben immer eine Funktion, eine bestimmte Aufgabe, und helfen uns, unser Verhalten einer Situation anzupassen. Was meine ich damit? So, wie Angst uns vor Gefahren schützt und Wut uns verteidigungsfähig macht, so spielt Scham eine wichtige Rolle in unserem sozialen Zusammenleben. Früher, genau wie jetzt, war es wichtig, ja, überlebenswichtig, zu einem Clan, einer Gruppe dazuzugehören und daher sehnen wir uns danach, anerkannt und geliebt zu werden. Sobald wir zu „fehlerhaft“ sind, zu sehr von der akzeptierten Norm abweichen, gefährden wir diese Zugehörigkeit – das dann auftretende Schamgefühl schützt uns davor, ausgeschlossen zu werden. Es ist also genauso Teil unserer menschlichen Ausstattung wie die anderen „großen“ Gefühle: Wut, Angst, Traurigkeit, Schuld, Ekel, Überraschung, Freude, Liebe. Als wir in einem Selbstmitgefühls-Kurs darüber sprachen, sagte eine Teilnehmerin, dass sie das Schamgefühl für unnötig hält und auch ihrer Freundin immer sagt, sie brauche sich nicht zu schämen. Doch ihre Empörung galt wohl eher den gesellschaftlichen Normen, z.B. möglichst schlank zu sein, nicht arbeitslos zu sein etc., die Schamgefühl auslösen. Diese Auslöser bzw. die Normen sind kulturell sehr unterschiedlich und verändern sich ständig: z.B. die Kleidungs-, Verhaltens- und Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, uneheliche Kinder, aber auch einfach nur die Tischsitten: in China ist Schlürfen und Schmatzen erlaubt, bei uns ist es eine Normverletzung. Auch unsere individuelle Prägung in der Kindheit und daraus resultierende negative Grundüberzeugungen spielen eine große Rolle. Mit ihnen sich auseinander zu setzen, lohnt sich. Das Gefühl an sich gehört jedoch zu uns und ist somit vollkommen in Ordnung – auch wenn es sehr unangenehm ist.

Den eigenen Gedanken nicht glauben
Doch zurück zu unserem Thema „Selbstisolierung“. Als soziales Korrektiv ist es also gut und richtig, dass wir diese Angst vor der Ablehnung spüren und uns entsprechend verhalten. Doch allzu oft beruht unser Schamgefühl auf negativen Selbstzweifeln, die durch Prägungen und fehlende emotionale Unterstützung entstanden sind – und oft keine wirkliche Berechtigung haben.
Und genau das ist dann gemeint mit Überidentifikation! Erstens halten wir diese Überzeugungen für wahr, obwohl es nur unsere Meinung ist!  Und zweitens beziehen wir oft diesen Teilaspekt, oder ein fehlerhaftes Verhalten, auf unser ganzes Selbst, identifizieren uns vollständig damit. Das ist der wichtigste unterscheidende Faktor zwischen Scham und Schuld: Die Schuld sagt: Ich habe etwas Schlechtes getan. Die Scham sagt: Ich bin schlecht. Wenn der Fokus auf dem Verhalten liegt, kann ich mich vielleicht ent-schuld-igen, etwas verändern. Wenn der Fokus auf dem Selbst liegt, glaube ich oft, mich nur verstecken zu können und so einer möglichen emotionalen Verletzung zu entkommen, da ich davon überzeugt bin, dass die anderen mich nun ablehnen.Was dann oft passiert, ist, dass wir uns in unseren Gedanken und den Geschichten über uns selbst verlieren, wir entwickeln bzw. bestärken damit eben diese negativen Grundüberzeugungen, machen sie dadurch noch „wahrer“.

Selbstmitgefühl – das Gegenmittel zu Scham
Gerade dann, wenn wir häufig oder länger anhaltend Schamgefühle empfinden, ist es hilfreich und wichtig, eine andere, eine mitfühlende Stimme in uns zu stärken. Auf eine andere Art und Weise auf Unzulänglichkeiten und schwierige Momente zu reagieren. Achtsames Selbstmitgefühl, so wie es Dr. Kristin Neff von der Universität Texas und Mitbegründerin der MSC-Kurse (Mindful Self-Compassion) definiert, kann diese mitfühlende Stimme kräftiger werden lassen. Achtsames Selbstmitgefühl beruht auf drei Säulen – Selbstfreundlichkeit, gemeinsames Menschsein und Achtsamkeit – und kehrt somit genau die drei Aspekte von Scham – Selbstverurteilung, Selbstisolierung  und Überidentifikation – um.
Das Gegenteil von Selbstverurteilung ist Selbstfreundlichkeit: Wenn wir spüren, wie Schamgefühl in uns aufsteigt, können wir uns selbst Mitgefühl geben dafür, dass es gerade wirklich schmerzhaft ist und wir leiden. Uns selbst tröstende und warme Worte schenken, nicht um einen unangenehmen Moment schönzureden, sondern einfach so, wie wir ein Kind oder eine gute Freundin trösten würden, die traurig ist oder leidet. Uns selbst Freundlichkeit und Zärtlichkeit entgegenbringen, weil es gerade schwer ist, anstatt uns innerlich zu verurteilen oder in ein negatives Gedankenkarussell einzusteigen. Selbstmitgefühl gibt uns das Werkzeug an die Hand, uns selbst inmitten des Schamgefühls nicht abzulehnen und so überhaupt erst einmal einen Ort in uns zu schaffen, wo wir hingehen können und angenommen werden. Denn was ist, wenn wir uns innerlich ablehnen und zu viel Angst haben, uns mit anderen zu verbinden, zu teilen? Dann bleiben wir im Schweigen stecken, verstecken uns! Selbstmitgefühl kann uns helfen, dieses Schweigen zu durchbrechen – erst einmal uns selbst gegenüber. Ich stehe auf meiner Seite, bin bei mir! Erst wenn wir es schaffen, uns in unserer empfundenen Schwäche mit uns selbst zu verbinden, können wir uns überhaupt vorstellen, trotz unserer Unzulänglichkeit von anderen angenommen zu werden. Freundlich mit uns umzugehen ist der erste Schritt heraus aus dem Gefühl, ganz allein zu sein, sich abgelehnt zu fühlen.

Gemeinsames Menschsein
Und das führt uns direkt zu dem nächsten Punkt: Das Gegenteil von Selbstisolierung ist Gemeinsames Menschsein. In einem Moment der Scham sind wir oft davon überzeugt, dass wir allein mit unserer Unzulänglichkeit dastehen. Wer kennt nicht das Gefühl, dass alle anderen es hinkriegen, nur ich nicht. Ein fester Bestandteil der Übungen für mehr Selbstmitgefühl ist es, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass ich nicht allein mit meiner Unzulänglichkeit, meinen Schwierigkeiten und Fehlern dastehe, sondern wir alle damit zu kämpfen haben, nicht perfekt zu sein, zu versagen, zu scheitern, es schwer zu haben. Mit wie vielen Menschen weltweit teilen Sie wohl in einem Moment der Scham die Überzeugung, nicht gut genug zu sein, nicht liebenswert zu sein? Millionen? – Bestimmt! Deswegen kann es auch so wichtig sein, Selbstmitgefühlsübungen zu Scham in einer Gruppe zu machen und über die Erfahrung in der Übung zu sprechen (wobei es nicht wichtig ist, inhaltlich über das, wofür wir uns schämen, zu sprechen, sondern nur über die Erfahrung in der Übung). So erleben wir, dass wir das miteinander teilen.
Im Gespräch darüber wird auch deutlich, wie schnell wir gedanklich in diese Überzeugung, dass wir nicht in Ordnung sind, einsteigen, uns damit identifizieren.

Gedankenketten beobachten
Hier braucht es dann den dritten Aspekt des Achtsamen Selbstmitgefühls: Das Gegenteil von Überidentifikation ist Achtsamkeit. Mit Achtsamkeit nehmen wir wahr, wie die gedanklichen Ketten ablaufen: zum Beispiel ein unangenehmes Gefühl, wie Angst oder Traurigkeit über eine Situation, die schiefgelaufen ist, taucht auf: Ich will dieses Gefühl nicht spüren, lehne es ab – bin verärgert, dass ich es trotzdem fühle – schäme mich dafür, dass ich so darauf reagiere – bin überzeugt, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist, weil ich es nicht schaffe anders zu sein. Je eher wir diese Kette negativer Assoziationen unterbrechen können, desto besser. Achtsamkeit hilft uns wahrzunehmen, was wir tun/denken/fühlen/empfinden. Bleibe ich von Anfang an ganz bewusst bei diesem unangenehmen Gefühl, auch wenn es unangenehm ist, und gebe mir Mitgefühl für den Schmerz in diesem Moment, einfach weil es unangenehm ist, dann kann ich dieses automatisch ablaufende, negative Gedankenkarussell vielleicht stoppen.
Scham funktioniert wie ein Zoom – sie verengt unsere Wahrnehmung, bis wir nur noch unsere Unzulänglichkeit sehen. Achtsamkeit kann die Perspektive wieder erweitern, so dass wir sehen, wie wir dahin gekommen sind … und wie viel mehr uns als Mensch ausmacht … und, dass wir damit nicht alleine auf der Welt sind.?Selbstfreundlichkeit, gemeinsames Menschsein, Achtsamkeit – Achtsames Selbstmitgefühl schenkt uns die Fähigkeit, uns in unserem Leben immer wieder mit einer liebevollen, verbundenen Präsenz zu begleiten.
Der Artikel erschien im März 2017 in der „Sein“.


Evelyn Rodtmann im Aquariana

Evelyn Rodtmann

MBSR- und MSC-Kurse – Achtsamkeit und Selbstmitgefühl

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Die nächsten Veranstaltungen zum Thema Selbstmitgefühl:

Fr, 17.08.17 19:00-22:00 Kennenlern-Workshop MSC – Achtsames Selbstmitgefühl, kostenlos
07.09. - 02.11.17 Do, 18:30-21:30 8-Wochen-Kurs MSC – Achtsames Selbstmitgefühl
29.8. - 03.09.17 5-Tage-Intensivkurs MSC – Achtsames Selbstmitgefühl,
Frauenbildungshaus Altenbücken
09. - 14.11.17 5-Tage-Intensivkurs MSC – Achtsames Selbstmitgefühl,
Akademie am Meer auf Sylt

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 Evelyn Rodtmanns schöne Intro-Texte zu den Newslettern – zu schade, sie nicht aufzuheben!

Vitamin B³: Bindung, Berührung, Beziehung

1.11.16
Warum sind diese drei B's so wichtig für uns? Kurze Antwort: Weil wir keine Eidechsen sind!
Aber ganz im Ernst: Wir stehen auf der evolutionären Entwicklungsleiter ja ziemlich oben. Bei den Reptilien spielten die drei B's keine große Rolle, das kam erst mit den Säugetieren. Und das hat einen handfesten evolutionären Grund: Bei den Säugetieren kommen die Jungen unreif zur Welt und benötigen eine lange Entwicklungszeit, bis sie in ihrer Komplexität voll ausgereift sind. Bei uns menschlichen Säugetieren dauert das offiziell 18 Jahre (aus meiner Erfahrung allerdings meist etwas länger ;)
Wie bleiben die Jungen so lange bei den Eltern bzw. die Eltern so lange bei den Jungen? Indem die Säugetiere neben dem Bedrohungssystem mit seinen Flucht- und Angriffsreflexen (angesiedelt in unserem „alten“ Gehirnteil, dem sogenannten Reptiliengehirn) auch noch ein Fürsorgesystem eingebaut haben. Die Jungen erfahren Sicherheit und Wohlgefühl durch … genau, durch die drei B's: Bindung, Berührung, Beziehung. Genauer genommen werden durch Wärme, Berührung und beruhigende Laute, d.h. in den Arm nehmen und liebevolle Worte dabei sprechen, das Hormon Oxytocin und Opiate ausgeschüttet. Und zwar bei den Jungen und bei den Eltern. Dieser Hormoncocktail verschafft uns Wohl-und Glücksgefühle sowie ein Gefühl von Sicherheit – und da wir davon verständlicherweise mehr haben wollen, bleiben wir in der Bindung und Beziehung zu den Lieben.

So, wie ich es jetzt so locker leicht hingeschrieben habe, mit Hormoncocktail und Glücksgefühlen, sollte es aber nicht davon ablenken, wie existenziell notwendig Bindung und Berührung – und als Folge davon Beziehung – für uns sind. Es ist kein Wellness-Thema, sondern (über-) lebensnotwendig. Aquariana-Kollegin Susanne Kukies beschreibt das eindrucksvoll an einem Beispiel aus ihrer Praxis als Somatische Körper- und Bewegungstherapeutin®: Beziehung, Bindung und Berührung. Und Christian Lisker, systemischer Therapeut im Aquariana, erzählt in seinem Artikel Küssen gegen Müffelsocken über die Bedeutung von liebevoller Zuwendung statt kritischer Abgrenzung.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich, neben ausreichend Vitamin C in der nasskalten Jahreszeit, auch immer wieder eine große Portion Vitamin B³ genehmigen können!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Evelyn Rodtmann


Fachartikel aus unseren Praxen und Seminaren

Die fünf Wandlungsphasen/Elemente in der Chinesischen Medizin – Annegret Schuischel
Musiktherapie und die vier Elemente – Christoph Steinmetz
Eine Übung zum Entspannen Ihrer Nackenmuskulatur
– Ralf Welti
Bindung, Berührung, Beziehung – Susanne Kukies
Küssen gegen Müffelsocken. Mit ungewohnten Methoden ... – Christian Lisker
Rückenbeschwerden und vom Rücken ausgehende Probleme ... – Ralf Welti
Resonanzräume – Körper und Kontakt – Tamao Stern
Der Weg des Künstlers – Der Weg eines kreativen Menschen – Clara Welten
Achtsames Selbstmitgefühl – Evelyn Rodtmann
Buddhismus und Therapie – ein Spannungsfeld? – Jan Orlowski
Wahrnehmung von Energie in der Körperarbeit – Ralf Welti
Die Wahrnehmung der Energie – Clara Welten
Faszien – ein Schlüssel zur Gesundheit? – Ralf Welti
Faszientherapie und Perzeptive Pädagogik – Karin Klepsch
PostFascialTechnik (PFT)® – strukturelle/energetische Körperarbeit – Ralf Welti
Wozu Liebeskummer gut sein kann – Dr. phil. Jochen Meyer
Alexander-Technik – Interview mit Eva-Maria Freyer
15 Jahre Aquariana – Kristina Messerschmidt

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The New You

Ann Thoré
bis zum 30.6.24

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